Wie hat Baden-Württemberg gewählt? Wer zieht ins EU-Parlament ein? Alles, was Handwerker jetzt wissen sollten.Nach der Europawahl 2019
Wahlergebnis BW, D und EU im Vergleich
Die Wahlergebnisse aus Baden-Württemberg ausführlich
"Die Europäische Union muss nun dringend notwendige Reformen angehen[...]. Dazu gehört unbedingt eine mittelstandsfreundliche Wirtschaftspolitik, die die Interessen der kleinen und mittleren Betriebe stärker als bisher berücksichtigt – nach dem Grundsatz "Think small first"."
Rainer Reichhold, Landeshandwerkspräsident Baden-Württemberg
Das sind die Abgeordneten aus Baden-Württemberg
Europawahl 2019: Wissenswertes zur EU
Worum geht es eigentlich?: 5 Fragen und Antworten zur Europawahl auf handwerk-bw.de
DasTutDieEUFürMich - ob für "Selbstständige", "Kreditnehmer" oder "Auszubildende"
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"Europa braucht eine Chance": Interview mit Johannes Ullrich, Präsident der HWK Freiburg und Vorsitzender des BWHT-Europa-Ausschusses.
Europawahl 2019: Forderungen des Handwerks
Von der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen, über Fachkräftesicherung bis hin zur regionalen Wirtschaft lesen Sie in der Broschüre "In Vielfalt zusammen" alle Forderungen des deutschen Handwerks an die Politik aus Brüssel.
Europawahl 2019: Die Wahlprogramme aus Handwerkssicht
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat die Wahlprogramme der sechs größten deutschen Parteien zusammengefasst und aus Branchensicht analysiert.
Europawahl 2019: Das wollen die neuen Abgeordneten fürs Handwerk tun
40 Parteien waren zur Europawahl zugelassen. Wir haben im Vorhinein bei den sechs größten Parteien angefragt, was sie für das Handwerk tun wollen - hier die Antworten von einigen der neuen EU-Abgeordneten aus Baden-Württemberg:
Rainer Wieland, CDU
Es ist mein Anliegen, stets den Mehrwert Europas für alle Bürger und alle Wirtschaftszweige im Blick zu haben. Auch das Handwerk vor Ort profitiert zum Beispiel von einem funktionierenden Binnenmarkt: Indirekt, weil prosperierende Unternehmen und Privatleute dem Handwerk Aufträge bringen. Direkt, weil wir uns beispielsweise dafür einsetzen, die Hindernisse für Tätigkeiten in Frankreich und anderen Ländern zu reduzieren. Trotz der nötigen Öffnung stehe ich jedoch auch für die Bewahrung unserer Erfolgsmodelle. Dies gilt u.a. für unsere Meistertitel ebenso wie für das duale Bildungssystem.
Evelyn Gebhardt, SPD
Wichtig ist mir die Stärkung guter und fairer Arbeit in ganz Europa. Hohe Schutzstandards helfen unseren heimischen Anbietern gegen Dumping-Wettbewerb und den Bürgern und Bürgerinnen gegen unseriöse Angebote. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass sich nicht die Marktliberalen, die die großen Unternehmen begünstigen, in der europäischen Politik durchsetzen.
Michael Bloss, Bündnis90/Die Grünen
Die Europäische Union ist ein Förderer des Handwerks und ich möchte, dass das so bleibt. Drei Dinge dazu sind wichtig. Zunächst besteht beim Handwerk in der Region ein Fachkräftemangel, diesen gilt es zu beseitigen. Es muss attraktiver werden, einen Handwerksberuf zu erlernen und die [...] Qualität der Leistungen und Ergebnisse muss geschützt bleiben. Das bedeutet, dass der Meisterbrief seine Gültigkeit weiter behalten muss. Er ist Garant für die hohe Qualität und macht den Handwerkerberuf attraktiv. Drittens müssen wir uns mehr um die Digitalisierung kümmern. Diese muss den Handwerkerinnen und Handwerkern dienen und sie zum Beispiel von Bürokratie entlasten [...]. Ich will mich im Europäischen Parlament dafür einsetzen, dass Handwerk und Klimaschutz Partner bleiben.
Lars Patrick Berg, AfD
Wenn ich mit Handwerkern, gleich welcher fachlichen Ausrichtung, spreche, höre ich immer wieder drei prägnante Themen heraus: zu viel an Steuerlast, zu viel an Bürokratie und zu wenig an fachlich geeignetem Personal. [...]. Immer wieder gibt es auf EU-Ebene Überlegungen, EU-Steuern einzuführen. Das halte ich für den falschen weg. Gerade der Mittelstand – und zu diesem zählen viele Handwerker – ist schon über Gebühr belastet. [...]. Auf EU-Ebene will ich gegen weitere Regulierungen und Verordnungen zu Lasten der KMU eintreten. Für die Ausbildung des Handwerkernachwuchses muss schon in den Schulen mehr getan werden. Auf EU-Ebene wird die Akademisierung propagiert. Ich sage, wir brauchen wieder mehr Menschen, die mit dem Hammer in der Hand Sachwerte schaffen.
Andreas Glück, FDP
"Der Meister muss genauso viel wert sein wie ein Master", das muss in Deutschland und in Europa gelten. Die Personenfreizügigkeit in der EU bringt große Chancen, gerade auch bei Auszubildenden. Die Entsendungsrichtlinie soll eine gleiche Bezahlung gewährleisten, wenn Arbeitnehmer für längere Zeit in einem anderen Mitgliedsstaat arbeiten. Einen Missbrauch darf es aber nicht geben, so ist es nicht einzusehen, dass zum Beispiel deutsche Unternehmen für die kurzzeitige Entsendung von Mitarbeitern nach Frankreich hohe bürokratische Hürden nehmen müssen. Hier gilt es praktikable Ansätze zu finden.